Thomas Demand
Thomas Demand (geboren 1964 in Deutschland) ist einer der international anerkanntesten Künstler seiner Generation. Er ist vor allem für seine großformatigen Fotografien bekannt, die die Kluft zwischen der Realität und ihrer Darstellung erkunden.
Auf der Grundlage bereits vorhandener Bilder stellt er lebensgroße Szenen nach, die er akribisch aus Papier und Pappe modelliert. Anschließend fotografiert er diese Modelle mit einer Großformatkamera auf dem „Gipfel ihrer Vollkommenheit“. Danach zerstört er sie, was sich nach seinen Worten „... wie eine Art Befreiung anfühlt“.
Der Inhalt seiner Kompositionen deckt ein breites Spektrum ab, das vom Politischen bis zum Privaten reicht. Seine Kunstwerke zeigen ikonische Bilder wie das Oval Office, aber auch alltägliche Gegenstände wie Flughafen-Scanner und Post-it-Zettel. Seine Kunstwerke basieren häufig auf Bildern aus den Massenmedien und dokumentieren unsere verschiedenen Medienwelten. Die Fotografie ist lediglich das Medium, mit dem er seine Kompositionen bewahrt und ausstellt. Er selbst sagt: „Für mich ist das, was vor und hinter der Kamera passiert, wichtiger als die Kamera selbst.“
Demands eigener Umgang mit Bildern geht der Frage nach, inwieweit sich das Erscheinungsbild der Gesellschaft in Schlüsselbildern verdichtet und wie sich dies auf die Wahrnehmung der Lebenswelt der Menschen auswirkt. Seine Darstellung von scheinbar bedeutungsvollen Szenen untersucht die bewusste und selbstbewusste Darstellung der Gesellschaft und ihrer Veränderungen.
Letztendlich beschäftigt sich der in Berlin lebende Künstler mit den Grenzen zwischen Fiktion und Realität und lädt uns ein, die Art und Weise, wie wir die Welt verstehen, zu überdenken.
Thomas Demand ist einer der bekanntesten Künstler seiner Generation. Seine Werke wurden in großen Ausstellungen auf der ganzen Welt gezeigt. Zu seinen Solo-Ausstellungen gehören Ausstellungen in der Neuen Nationalgalerie Berlin (2009), im MUMOK in Wien (2009), in der Sprüth Magers Gallery London (2008), in der Fondazione Prada, Venedig (2007), in der Serpentine Gallery in London (2006), im Museum of Modern Art, New York (2005), eine Retrospektive im Kunsthaus Bregenz (2004) und er vertrat Deutschland auf der 26. Biennale von Sao Paulo (2004).
Weitere Einzelausstellungen fanden kürzlich im Lenbachhaus München, im Castelo de Rivoli Turin, im Dundee Contemporary Arts und im Louisiana Museum of Modern Art, Dänemark, statt. Seine Werke sind in zahlreichen Museen und Sammlungen vertreten, darunter das Museum of Modern Art, New York, das Guggenheim Museum, New York, die Tate Modern und die Tate Gallery in London sowie die Neue Nationalgalerie Berlin.